Der von den Düsseldorfern kurz „Kö“ genannte Boulevard ist mehr als DIE Einkaufsstraße für Louis Vuitton, Karl Lagerfeld und Chanel.

Sie ist auch Flaniermeile, eine historische Besonderheit und weist eine interessante Architektur auf: von Jugendstil bis hin zur Postmoderne.

Mit den zwei Einkaufszentren (Breuninger und Kaufhof) sowie vielen kleinen Cafés und Restaurants lädt sie zum Gaumenschmaus ein. Die Königsallee beginnt am Hofgarten und endet an der Friedrichstadt.

Gern gehen hier die Reichen und Schönen shoppen. Auch Prominente kann man manchmal unter ihnen entdecken. Die 60 Luxusmode-Geschäfte und 30 Juweliere (unter anderem Tiffany & Co.) ziehen pro Tag 100.000 Besucher in das knapp einen Kilometer lange Luxus-Einkaufsparadies nahe des Rheins.

Die Namensgebung, 1851, sollte das unrühmliche Erlebnis seiner Majestät, König Friedrich Wilhelm IV, in der früheren Kastanienallee vertuschen. Jemand hatte ihn mit einem Pferdeapfel beworfen. Die Architektur der Prachtstraße erfuhr 1985 eine Neugestaltung.

Außerdem hinterließ Daniel Liebeskind, der Architekt des Berliner Jüdischen Museums und erster Architekt des neuen World Trade Centers in New York, in Düsseldorf seine Handschrift: Er entwickelte den Kö-Bogen neu. Der Kö-Bogen-Bau fällt mit seiner schwungvollen Fassade aus Naturstein und Glas auf. Der Jan-Wellem-Platz hat ein schöneres Gesicht bekommen.

Seit diesem Stadterneuerungsprojekt, 2013, sind auch die Fußwege für die Laufkundschaft kürzer. Die Schadowstraße, der gleichnamige Platz und der Nordteil der Kö sind ein noch stärkerer Shoppingmagnet geworden. Auch auf die Immobilienbranche wirkte sich das positiv aus.

Die Einzelhändler versuchen, mit ihren Geboten für die neuen 1A-Lagen in der Innenstadt mitzuhalten. Die Beträge sind zum Teil bis um 300 Prozent gestiegen; gleichzeitig sind sie im Europavergleich noch im moderaten oberen Preissegment angesiedelt. Der Parkplatz des Hotels InterConti ist ein Anziehungspunkt für Liebhaber von Porsches, Maseratis und Lamborghinis.

Die breite Königsstraße dient als Veranstaltungsort: zum Beispiel für das Literaturfestival und den Bücherbummel auf der Kö. Hinzu kam das Oldtimer-Event Concours d’Élégance und die Classics à la carte. Sportler zieht die Kö an: zum Düsseldorfer Marathon, zum Kö-Lauf und dem Radrennen Rund um die Kö.

Am Übergang zum Hofgarten holen die Besucher Luft von der Elektrizität ausstrahlenden Kö. Es gibt hier grüne Ruhepunkte, wie auch entlang des Stadtgrabens (Kö-Grabens) und an den Brücken über die Düssel. Neue Kirschbäume setzen Akzente an den Hofgartenterrassen.

Nur auf der Königsallee kann man die einzigartigen Kandelaber, Uhren, Kioske und Geländer mit historischen Verzierungen bestaunen. Ein Beispiel ist die Grüne Mathilde, eine gusseiserne Standuhr von 1905, am Nordende der denkmalgeschützten Prachtstraße.